Autogene Psychotherapie
Autogene Psychotherapie ist eine in der Österreichischen Gesellschaft für angewandte Tiefenpsychologie und allgemeine Psychotherapie, kurz ÖGATAP verankerte Therapierichtung und ein wissenschaftlich fundiertes, psychotherapeutisches Verfahren. Von der Herangehensweise ist es ein psychoanalytisch fundiertes Verfahren, bei dem der einzelne sehr viel beitragen kann.
In der Grundstufe, die viele als Entspannungsmethode Autogenes Training kennen, wird durch aufeinander aufbauende Übungen (Schwere, Wärme, Atmung,...) gelernt selbst einen Entspannungszustand herzustellen. Schon mit der Grundstufe, die oft in Gruppen erlernt wird, kann man psychosomatischen Erkrankungen vorbeugen bzw ihnen entgegenwirken. Dadurch können z.B. stressbedingte Regulationsstörungen wie etwa Schlafstörungen und Ängste überwunden werden.
Die Mittelstufe nützt die autogen erreichte Ruhe, um problembesetzte Gedanken, Gefühle und Bilder aus einem inneren Zustand der Gelassenheit zu beobachten und damit Angst und Spannungsreduzierungen gegenüber spezifischen Problemthemen zu erreichen. Durch persönliche „Vorsatzformeln“ kann eine präzise und entwicklungsförderliche Selbstdefinition und Persönlichkeitsentwicklung angestrebt werden.
Der dritte Baustein der autogenen Psychotherapie besteht in der Sammlung und Bearbeitung der in der Oberstufe des Autogenen Trainings in Bildern, Gefühlen und Gedanken aufsteigenden traumähnlichen Symbolgehalte. Dabei können unbewusste Konflikte und Gefühle erlebt und bearbeitet werden. Für immer wiederkehrende Probleme können neue Lösungen gefunden, schwierige Situationen (z.B. Krankheiten, Verluste) besser bewältigt werden. Durch die Selbsterfahrung können bisher unbekannte, verborgene Anteile der Persönlichkeit entdeckt und entfaltet werden.